Ganz großes Garten-Haus

St. Raphael am Felsele, Titisee-Neustadt

Das Gebäude kommt aus seinem Namen „am Felsele“. Noch nie konnten wir ein Gebäude an solch einem starken Hang realisieren. Und noch nie mussten wir für eine Gründung sogar sprengen.

Da der Standort hier hoch im Schwarzwald zudem einer sehr hohen Erdbebenklasse angehört, wurde die Gebäudehülle sehr massiv ausgelegt.

Das Gebäude bildet den Straßenverlauf nach und schmiegt sich dem Hang an. Die einzelnen Häuser passen sich dabei den „Unregelmäßigkeiten“ der Natur so an, dass der Gesamtkomplex eine selbstverständliche städtebauliche Antwort auf die umgebende Situation gibt.

Auch rückseitig, in Richtung der eigentlichen Felsele-Kuppe, war die Geländebildung für die Konzeption bestimmend. Der auf zwei Ebenen angelegte Garten ist allen Bewohnern unmittelbar und ebenerdig zugänglich – eine Wohnqualität, die keineswegs selbstverständlich ist. Auf diesen Gartenbereich hin – das Herzstück des Pflegeheims – sind auch alle Gemeinschaftsbereiche ausgerichtet. Im Gegensatz dazu bietet sich von den Einzelzimmern aus der Blick in die Weite und vermittelt Offenheit und Freiheit.

Der Neubau umfasst neben Verwaltungsräumen eine Tagespflege, eine Ergotherapiepraxis, neun betreute Wohnungen, einen Veranstaltungssaal mit separatem Zugang sowie ein Pflegeheim mit vier Wohngruppen mit jeweils 12 Bewohnern. Wohnungen und Betreuungsangebote liegen in EG und 1. OG, die Pflegebereiche befinden sich im 2. und 3. Obergeschoss.

Die massive Gebäudehülle hat im Inneren ein hohes Maß an Flexibilität erlaubt, die sich in vielfältigen räumlichen Möglichkeiten für die privaten und gemeinschaftlichen Anforderungen der Bewohner widerspiegelt – und im Falle sich verändernder Anforderungen neuen Wohn- und Betreuungskonzepten zugute kommen wird.

Dem Betreiber war es wichtig, ein Hausgemeinschaftskonzept „in Reinform“ umzusetzen. Dies spiegelt sich auch baulich wieder. Es wird im Haus gekocht und ein Haushalt wie zu Hause geführt. Ein Laden innerhalb des Gebäudes erlaubt es den Wohngruppen, direkt dort einzukaufen.

Das Projekt ist als Modellprojekt beim Ministerium für Soziales und Integration in Baden-Württemberg registriert, es „strotzt“ geradezu vor Lebendigkeit in der Wohngruppe. Dabei soll jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass dieses Gebäude Teil einer größeren Anlage ist und die passende Bewohnerklientel gewählt werden kann