Ein altes Schloss mit seinen für repräsentative Zwecke dimensionierten Räumen als Pflegeheim wirtschaftlich zu betreiben, ist eine große betriebliche Herausforderung.
In vier Bauabschnitten wurden Sanierung und Erweiterung des Altenpflegeheims Hüfingen sukzessive umgesetzt.
Zentral dabei ist ein dreigeschossiger Erweiterungsbau des ersten Bauabschnitts, der sich winkelförmig in das Gesamtensemble einfügt und den Blick auf die historische Schlossfassade freilässt, gleichzeitig kaschiert er die unschöne Rückseite der angrenzenden Stadthalle. Die Fassadengliederung und die Farbigkeit in Grau, Sand und Sienarot nehmen auf die historische Schlossfassade Bezug, ohne zu imitieren.
Ein verglaster Verbindungssteg mit Aufenthaltsqualität verbindet mit einem Anbau des Schlosses und erleichtert die organisatorische Verknüpfung mit dem Bestand. Dieser Anbau wurde im 2. Bauabschnitt einer Sanierung unterzogen und ermöglicht nun, im Zusammenspiel, mit dem Neubau, eine Vielzahl an Nutzungsoptionen ¬für Kleingruppen oder Wohngemeinschaften – durch entweder horizontale oder vertikale Zusammenfassung zu betrieblichen Einheiten. Die Lage der Pflegestützpunkte und der Pflegebäder ist jeweils so gewählt, dass jede dieser Nutzungsvariante umsetzbar ist.
Dank einer investiven Förderung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend war es möglich, modellhaft eine weit über Standard liegende technische Ausstattung zu realisieren.
Ein zentrales Thema in Hüfingen ist auf die Vielfalt seiner Bewohner zu reagieren.
Daher wurde der Individualbereich im 3. Bauabschnitt so entwickelt, dass noch Raum für eine eigene Miniküche vorhanden ist. Die Zimmer haben einen Briefkasten und eine Klingel.
Aktuell ist der 4. Bauabschnitt in der Umsetzung. Es wird weiter vergrößert und die im Schlossanbau befindliche Großküche wird in einen eigenen Baukörper verlegt.
Der 5. Bauabschnitt rundet das Gesamt Ensemble ab. Das historische Schloss wird in Wohnungen für ältere Menschen und Mitarbeiter umgebaut. Nach alter Tradition wird man in Zukunft wieder vor der eigentlichen Pflege ein Wohnangebot im FFA finden. Wer Glück hat kann in dem denkmalgeschützten Baukörper eine Wohnung mit Stuck bekommen.