Die alte Mühle im Ortskern von Untereppach stammt aus dem 18. Jahrhundert, in den 1950er Jahren wurde ein Anbau ergänzt. Im nördlichen Bereich befindet sich ein Garten.
Unter sorgfältigem Erhalt der historischen Fassade mit Sandsteingeschoss und Fachwerkaufbau wurde das Gebäude nahezu vollständig entkernt und mit einem neuen Tragwerk sowie Dachgauben ausgestattet.
Um den aktuellen Anforderungen an Energiestandards zu genügen und um auf eine Innendämmung verzichten zu können, wurde in das Haus ein neues Haus gebaut. Die historische Fachwerkfassade wurde zur vorgehängten, hinterlüfteten Fassade. Die neue Tragstruktur befindet sich dahinter.
Dieser Ansatz erlaubt eine neue, den Anforderungen gemäße Binnenaufteilung sowie den Einbau eines Fahrstuhls. Die gesamte Erschließung wurde auf den Fundamenten eines ehemaligen Silos platziert.
Realisiert wurden die benötigten Räume für eine Wohngemeinschaft an Demenz erkrankter Menschen in den zwei oberen Geschossen. Im 1. OG befinden sich drei Bewohnerzimmer sowie die Aufenthaltsbereiche mit einer offenen Essküche und einem Wintergarten. Über eine barrierefreie Rampe besteht Zugang in den eigentlichen Garten. Das Dachgeschoss nimmt weitere fünf Zimmer auf, es wird ebenfalls mit dem Aufzug erschlossen und verfügt über eine Terrasse.
Im Erdgeschoss ist eine ambulante Tagespflege angesiedelt. Es besteht die Möglichkeit, das Gebäude auf den Silofundamenten um zusätzliche Räumlichkeiten zu weitern.
Das Gebäude ist für diesen Ortsteil Neuensteins zentral. Durch einen Abbruch hätte Untereppach seine Mitte verloren. Unter normalen Umständen ist niemand bereit, in einem Ortskern eine solche Maßnahme zu stemmen. Nur dem gesamtheitlichen Denken des Bauherrn, Herrn Pfisterer, ist es zu verdanken, dass Anstrengungen unternommen wurden, um dieses Gebäude zu erhalten. Mit Förderung durch das „Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR)“ und dank zahlreicher privater Unterstützer konnte das Überleben dieses Schmuckstückes gesichert werden.